Wie in meinem Bekanntenkreis vielleicht bekannt ist, bin ich derzeit wieder häufiger und sehr gerne in Hamburg und auch tatsächlich zu Hause in meiner Wohnung anzutreffen.
Schade ist nur, dass ich viel zu wenig davon mitbekomme, was denn gerade in meiner eigenen Stadt so abgeht:
Wenn man von Hagenbecks 101tem Geburtstag erst am Tag danach erfährt, wenn man (fast) gar nicht mitbekommt, dass das Open Air Kino auf dem Rathausmarkt gefährdet war, dann wird es Zeit, die eigene Informationsversorgung zu optimieren.
Da ich mich – nach Anschaffung einer elektrischen Zahnbürste, eines Schuhanziehers und Hausschuhen – eh schon für ein bürgerliches Leben entschieden habe, ist das Abonnement einer Tageszeitung also der konsequent nächste Schritt, um täglich frische, redaktionell aufbereitete und schnell zu erfassende Lokalinformationen zu erlangen.
Hamburg ist ja bekanntermaßen ja auch eine Medienmetropole mit vielen Verlagen und noch mehr Druckerzeugnissen (darunter auch der Spiegel oder die Zeit), also sollte es ja nicht so schwierig sein, eine brauchbare Tageszeitung zu bekommen…. dachte ich!
Die Alternativen stellen sich derzeit wie folgt dar:
- Hamburger Abendblatt – Springer-Presse-Erzeugnis
- Hamburger Morgenpost (Mopo) – auf Bildzeitungs-Niveau
- Bild Hamburg – das Schlechteste aus Mopo und Abendblatt kombiniert
- taz Hamburg – müsste man sich mal näher anschauen, mein Vorurteil ist: mir zu anstrengend
So richtig klasse finde ich davon glaube ich kein Blatt. Werte Leserschaft, welche Alternative würdet Ihr denn an meiner Stelle wählen?
Und wehe, hier kommt mehrheitlich Bild raus….
3 Antworten zu “Zeitung für Hamburg”
Es gibt leider keine. 🙁 Ich bedauere es auch zutiefst, dass es keine vernünftige Tageszeitung für Hamburg gibt. Senatsblatt, Welt und Bild sind eh schon einmal außen vor… Mopo ist tatsächlich nur zum Durchblättern. Bleibt nur die taz (die nicht wirklich anstrengend ist), die jedoch nur einen ziemlich eingedampften Hamburg-Teil hat. Viel bekommt man dort deswegen nicht zum Thema Hamburg mit. Dafür objektiver. 😉 Man kann sich sonst noch bei hh-heute.de reinlesen, das hat man dann aber nicht als Print in der Hand, im Café, mit Hausschuhen an.
Was mich erschreckt, ist die Tatsache, dass es anscheinend weit verbreitet ist — und entgegen meiner bisherigen Annahme nicht nur in kleineren Städten — dass es keine lesbaren, d.h. journalistisch hochwertigen, Tageszeitungen mehr zu geben scheint. Städte in denen das anders ist, meldet euch…
Selbst sowas wie den Kölner Stadtanzeiger, früher zwar nicht super, aber doch erträglich, kann man sich heute nur noch durchlesen, wenn man sich aufregen will. Es fängt ja schon damit an, dass kaum noch ein grammatikalisch vollständig richtiger Artikel zu finden ist. Über den Inhalt will ich mal gar nicht reden. Und im Vergleich zu Tageszeitungen anderer Städte in denen ich bisher gelebt habe ist der Stadtanzeiger immer noch mit Abstand das beste!
Was ist bloss mit dem geschriebenen Wort geschehen, ist das der Untergang unserer Zivilisation? 😉
BTW: Köln zähle ich nicht als kleine Stadt, falls das jemand reininterpertieren möchte 😉
Moin!
Es gibt noch die Welt mit einem Hamburg-Teil. Das soll jetzt aber keine Empfehlung sein…
Ich lese das alles nur noch online, abgesehen von der BILD. Alle bieten die Artikel auch im Internet an, dann fehlt natürlich das tolle Design, aber unterm Strich reicht es, um an die Informationen zu kommen.
Ausserdem ist es bei der Springer-Presse manchmal ganz gut, die Ergänzungen bzw. abweichenden Darstellungen in den anderen Zeitungen zum Vergleich zu haben.
Als Ergänzung fungieren dann noch diverse Blogs, die Hamburg-Seite vom NDR (http://www1.ndr.de/nachrichten/hamburg/) und der feed von hamburg.org und hh-heute.de (letzteres halt eher politisch).
Wer es ganz genau wissen will, kann auch noch die 200 Pressemitteilunges des Senates pro Tag abonnieren, aber das wird dann schnell lästig 😉
Gruss,
Kai