How I hate Project – oder: Schulungsbedarf


Folgendes Szenario:
$User verantwortet ein größeres Projekt mit einem Dienstleistungsaufwand von 60-80 Tagen als Projektleiter. $User steht vor der müßigen Aufgabe, die genaue Planung ebenjener Dienstleistung in Abhängigkeit von Urlaub, anderen Projekten, Krakheit und nicht zuletzt dem Zeitplan des Kunden zu gewährleisten.

Da $User schon in der Hochschule mehrere Projekte hinter sich gebracht hat und daher auch weiß, wass ein Gantt Chart ist und was Meilensteine und Projektmanagement bedeuten, gab er sich erst gar nicht der Illusion hin, eine entsprechende Planung mit Bleistift und Papier sinnvoll hinzubekommen.

$User fiel relativ schnell ein Produkt der Firma “Winzigweich” ein, dass lustigerweise genau so wie die Herausforderung heißt. Da Winzigweich jedoch einen mittleren dreistelligen Eurobetrag für dieses Tool aufruft, warf $User zunächst einmal Google an und fand auch nach kurzer Zeit mit Open Workbench eine durchaus brauchbare Alternative. Zumindest lachte ihn nach dem Start auch ein Gantt-Chart an. Nach kurzer Zeit stellte sich jedoch heraus, dass Open Workbench nicht in der Lage ist, Ressourcenkonflikte automatisch aufzulösen: zwei Aufgaben, die parallel ausgeführt werden können, sind dem gleichen Mitarbeiter zugeordnet, so dass dieser nach erster grober Planung an zwei Aufgaben gleichzeitig und damit 16 Stunden am Tag arbeiten könnte.

Okay, das Problem ist ja auch NP-vollständig (glaube ich zumindest 😉 und im übrigen müssen ja 400+ Euro auch für irgendwas gut sein. Also hat $User sich die 90-Tage-Demo des Winzigweich-Produkts besorgt, um mit Besorgnis festzustellen, dass auch dieses Programm offensichtlich an der Aufgabe verzweifelt. Vielleicht hätte $User auch das Tool einfach nicht mit doppelten Ressourcen für einzelne Tasks überfordern sollen. Oder, vielleicht braucht $User doch das erste Mal in seinem Leben eine Schulung für ein f***ing Office Produkt?

[Vonda Shepard, Searchin’ my Soul; irgendwo im Nirvana der BundesbahnDeutschen Bahn]


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